Dies ist der siebte von 12 Blogbeiträgen über erfolgreiche und spannende Frauen in der deutschen „New Green Economy“. Freut Euch auf Insider-Beiträge über Gesellschafts- und Wirtschaftsthemen mit frischen Perspektiven von Frauen, die etwas bewegen. Die Blogserie „12 REMARKABLE WOMEN IN GREEN ECONOMY“ entsteht in Zusammenarbeit mit Ecopreneur und UnternehmensGrün.

Muhterem Aras #HowTo invest sustainably and ecologically

Es ist mir schon immer ein Anliegen, dass Ökologie und Ökonomie Hand in Hand gehen. Unternehmen und Politik müssen ökologisch und nachhaltig wirtschaften, um auch den kommenden Generationen eine intakte Welt zu hinterlassen. Dafür will ich mich einsetzen und wurde deshalb mit meinem Steuerberatungsbüro Mitglied bei UnternehmensGrün. Seit 2015 bin ich  im Vorstand des Bundesverbands.

Mhterem_Aras_Sessel

2011 wurde ich als Abgeordnete für den Wahlkreis  Stuttgart I in den  Landtag von Baden-Württemberg gewählt. In meiner ersten Amtsperiode war ich finanzpolitische Sprecherin und Vorsitzende des Arbeitskreises Finanzen und Wirtschaft. Auch in dieser Funktion konnte ich meine Ansichten zu einer ökologischen Ökonomie einbringen. Vor allem als Mitglied der stärksten Fraktion mit einem grünen Ministerpräsidenten und einer grünen Finanzministerin  fühle ich mich verpflichtet, eine generationengerechte Finanzpolitik für Baden-Württemberg voranzutreiben. Das heißt, wir sollten nach der Leitlinie handeln, bei jeder Ausgabe immer auch die ökologischen Folgen und die Auswirkungen auf kommende Generationen zu bedenken.

Exemplarisch zeigt das der Umgang mit den zwei großen Sondervermögen des Landes zur Finanzierung von Pensionen. Das Geld, mit denen das Land für den Ruhestand seiner Beamten vorsorgt, arbeitet am Kapitalmarkt. Die Anlagestrategie wurde bzw. wird demnächst auf  ethische und ökologische Nachhaltigkeit umgestellt.

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Die grün-schwarze Landesregierung ist im Mai vergangenen Jahres mit der Vision angetreten, einen stärkeren Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit zu legen. Dies gilt auch für das Vermögen des Landes.  Baden-Württemberg sollte verantwortungsbewusst und nachhaltig mit seinem Besitz und Geld umgehen. Im August dieses Jahres wurde nun eine neue Richtlinie beschlossen. Nachhaltigkeitskriterien im Sinne eines ESG-Ansatzes (Environment – Social – Governance) werden aufgegriffen und sollen zeitnah, marktschonend und renditeneutral umgesetzt werden.

Als Orientierung haben wir in andere Länder wie Norwegen geschaut, wie diese bei ihrem Vermögen und ihren Finanzen mit dem Thema Nachhaltigkeit umgehen. Daraus abgeleitet wurden dann vor allem zwei Punkte in den Mittelpunkt der neuen Richtlinie gestellt. So entstand eine Liste mit Geschäftsfeldern und -praktiken, in die das Land Baden-Württemberg in Zukunft aus Klimaschutz-, sozialen oder ethischen Gründen nicht mehr investieren wird. Dabei handelt es sich beispielsweise um die Rüstungs-, Spirituosen- und Tabakindustrie. Auch mit Unternehmen, die gegen Menschenrechte verstoßen oder von Kinderarbeit profitieren, wird das Land Baden-Württemberg nicht mehr zusammenarbeiten.

Muhterem_Aras_Gespraech

Der zweite Punkt ist das sogenannte Divestment. Das heißt, das Land wird nicht mehr in Unternehmen investieren, die einen überwiegenden Teil ihres Umsatzes aus der Förderung fossiler Brennstoffe erwirtschaften. Das heißt, es werden Kapitalanlagen aus dem Kohle- und Ölsektor abgezogen und Unternehmen aus diesem Bereich werden von zukünftigen Anlagen ausgeschlossen.

Auch die Stadt Stuttgart hat im Juli 2016 ähnliche Anlagerichtlinien verabschiedet, was den Abzug öffentlicher Gelder aus Kohle, Öl und teilweise Gas zur Folge hat. Dies sind wichtige Schritte der Stadt und des Landes, um Verantwortung für das Klima zu übernehmen.


Profil von Muhterem Aras

Muhterem ArasGeboren am 2. Januar 1966 in einem Dorf in Anatolien/Türkei, verheiratet, zwei Kinder.
Dipl. Ökonomin, Steuerberaterin

Mit zwölf Jahren kam Muhterem Aras aus der Türkei nach Filderstadt, besuchte dort die Grund- und Hauptschule.  Mittlere Reife in Nürtingen,  Abitur 1988 am beruflichen Gymnasium Friedrich-von-Cotta-Schule in Stuttgart. Es folgte ein Studium der  Wirtschaftswissenschaften an der Universität Hohenheim von Oktober 1988 bis Mai 1994.

Bereits während des Studiums arbeitete sie in der Fraktionsgeschäftsstelle von Bündnis 90/Die Grünen im Stuttgarter Rathaus. Nachdem sie von 1994 bis 1999 als Angestellte erste Erfahrungen im steuerberatenden Bereich machte, führt sie seit 2000 eine eigene Steuerberaterkanzlei in Stuttgart-Mitte.

Politische Funktionen

Seit 1993 Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen. Einige Jahre gehörte sie dem Bezirksbeirat West an, 1999 bis 2007 Stadträtin im Stuttgarter Gemeinderat, 2007  bis 2011 Fraktionsvorsitzende der Grünen im Gemeinderat. Sie gewann im März 2011 mit 42,5 Prozent das Direktmandat im Wahlkreis Stuttgart I für den Landtag und erzielte damit das beste grüne Ergebnis im Land. In der 15. war sie Finanzpolitische Sprecherin der Fraktion, Vorsitzende des Arbeitskreises Finanzen und Wirtschaft, Mitglied des Bildungsausschusses. Von 2014 bis 2016 war sie Vorsitzende des Kreisverbandes Stuttgart von Bündnis90/Die Grünen. Im März 2016 gelang es ihr bei der Wiederwahl in den baden-württembergischen Landtag – mit 42,4 Prozent – sogar das beste Ergebnis aller Abgeordneten zu erzielen. Am 11. Mai 2016 wurde sie vom Landtag zur Landtagspräsidentin gewählt.

Credits @ Lena Lux Fotografie

Unsere Blogserie entsteht in Zusammenrbeit mit:
Ecopreneur          UnternehmensGrün

 

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